DFH-Stipendiatin Johanna
2015/16 mit GLS am Kuranui College auf der Nordinsel Neuseelands
Berichte und Fotos:
Vor zweieinhalb Jahren begann ich ein Auslandsjahr in Neuseeland. Hätte mir damals nur jemand gesagt, was für ein Abenteuer das werden würde, wäre ich viel früher so weit gereist. Ich verbrachte das Jahr in der Kleinstadt Carterton auf der Nordinsel Neuseelands. Dort wohnte ich in einer Gastfamilie und besuchte das Kuranui College in der Nachbarstadt Greytown. Ich kann mich noch genau erinnern, wie aufgeregt ich bei meinem ersten Schulbesuch war. Meine Gastmama begleitete mich, stellte mich überall vor und half mir mit dem Zurechtfinden. Und ganz schnell war die Aufregung vergessen, als ich von eine Gruppe Schüler und Schülerinnen angesprochen und ausgefragt wurde. Ich hätte nie gedacht, dass mir die Menschen mit so viel Neugier und Freundlichkeit entgegenkommen würden. Kaum zu glauben, dass ich in diesen ersten Minuten im Kuranui College einige meiner besten Freunde kennengelernt habe, zu denen ich bis heute Kontakt halten konnte.
Bei meiner Kurswahl begann ich ein weiteres mal ins Stutzen. Zusätzlich zu Fächern wie Mathe oder Englisch, wurden auch Kurse wie Kunstgeschichte, Fotografie und Kochen angeboten. Und genau in diesen ungewöhnlichen Kursen habe ich am meisten gelernt und neue Zukunftsoptionen für mich entdeckt. Es gab auch einen Kurs für alle “Internationals” , mit dem wir Trips und die Umgebung unternommen haben: am nahegelegenen Strand surfen, an wunderschönen Küsten wandern oder in den Bergen Ski fahren.Weitere Abenteuer konnte ich in den langen Sommerferien über Weihnachten erleben. In dieser Zeit hatte ich auch die Gelegenheit, mehr von Neuseeland zu erkunden. Auf einem Boot segelte ich zwei Wochen um Stuart Island im Süden Neuseelands und mit einer Gruppe Schüler fuhr ich auf Nord- und Südinsel umher. Ob in einem Schlauchboot Wasserfälle hinunterfahren, aus einem Flugzeug springen oder kopfüber mit Seilen an den Füßen in die Tiefe stürzen; es gab immer die Möglichkeit etwas Verrücktes auszuprobieren.
Doch die schönsten Abenteuer erlebte ich mit meinen Freunden aus der Schule. Die unglaublich freundliche Mentalität der Neuseeländer machte die Zeit für mich unvergesslich. Ich habe nicht nur eine neue Kultur – die der Maoris – kennengelernt, sondern auch wirklich liebe Menschen als Freunde gewonnen. Natürlich lernt man Vieles über sich, wenn man aus dem gewohnten Umfeld in ein völlig fremdes Land kommt. Auch ich habe während meinem Jahr in Neuseeland zahlreiche Erfahrungen gemacht und auf eine gewisse Weise mich selbst besser kennengelernt, so kitschig das auch klingen mag. Am meisten jedoch wird mir die neuseeländische Einstellung zum Leben in Erinnerung bleiben, denn für die Menschen, die mir begegnet sind, war es nicht wichtig, die besten Noten zu haben oder viel Geld zu verdienen, sondern einfach nur glücklich zu sein und das Leben als ein Abenteuer zu sehen.