Gesa-Marie aus Potsdam
Schülerin am Humboldt Gymnasium, Potsdam
2016/2017 mit Camps International in Marshalltown, Iowa, USA
Berichte und Fotos:
Rückblick auf den Schulaufenthalt im Ausland
Ich bin nun schon seit Anfang Juni wieder zurück in Deutschland. Jetzt gehe ich in die elfte Klasse, die ich wiederholen musste, aber es gefällt mir so. Viele meiner Freunde stehen gerade kurz vor den Abiturprüfungen und müssen sich bald um einen Studienplatz bewerben und ich bin ganz froh, dass ich bis dahin noch ein Jahr Zeit habe. In den neuen Jahrgang habe ich mich auch gut eingefunden, zumal es einige gab, die wie ich im Jahr davor im Ausland waren und die ich deshalb schon kannte. Auch ansonsten habe ich mich erstaunlich schnell wieder eingefunden (bis auf einige lustige Sprachschwierigkeiten am Anfang und den Jetlag). Ehrlich gesagt hat mir mein Alltag dazu auch kaum eine andere Wahl gelassen und ich habe jetzt sogar noch mehr zu tun als vor meinem Auslandsjahr.
Manchmal werde ich daran erinnert, was vor einem Jahr passiert ist, und dann fällt mir wieder auf, wie schnell sich alles ändern kann. Das war besonders seltsam nach meiner Abreise, als ich plötzlich von ganz anderen mir vertrauten Menschen umgeben war als nur ein paar Tage zuvor, aber es ist auch noch heute so, wenn z.B. eine facebook memory angezeigt wird und ich bemerke, dass ich vor einem Jahr noch ganz anderes vorhatte, anders gedacht habe und andere Leute vermisst habe. Dann kommt mir alles ein wenig vor wie ein Traum.
Auch wenn ich mittlerweile nicht mehr allzu oft darauf angesprochen werde, ist mein Auslandsjahr in den USA ein wichtiger Teil von mir. Es hat mir geholfen, eine ganz neue Perspektive auf die Dinge zu bekommen, genau so, wie ich gehofft habe. Vieles bewerte ich anders, sehe ich lockerer oder weiß besser, was ich möchte und was mir wichtig ist. Zum Beispiel hätte ich nicht geahnt, wie sehr ich an meiner Familie in Deutschland hänge oder wie schnell ich Menschen ins Herz schließen kann! Mit vielen Leuten, die ich letztes Jahr kennen gelernt habe, stehe ich heute noch in Kontakt. Am meisten geholfen hat mir, dass ich durch diese Erfahrung selbstbewusster geworden bin. Mir macht es nicht mehr so viel aus, was andere über mich denken, weil ich weiß, wie sehr wir alle von unserer Kultur und unserem Elternhaus geprägt wurden und deshalb für viele Urteile gar nichts können. Der Kontakt zu Austauschschülern aus anderen Ländern war dafür z.B. ein wichtiger Faktor, und die gemeinsamen Ausflüge, die von meiner Organisation in den USA veranstaltet wurden, haben mir immer am meisten Spaß gemacht.
Ich bin sehr dankbar, dass mir dieses Jahr ermöglicht wurde. Es hat mich sehr weitergebracht und ich werde mich hoffentlich noch lange daran erinnern.