DFH-Stipendiat Dominic aus Rödermark-Waldacker – 2017/18 mit AIFS an der North Mecklenburg High School in Charlotte, North Carolina
Berichte und Fotos:
Es ist unglaublich wie schnell die Zeit hier für mich vergeht. Vor mehr als 4 Monaten habe ich mein zu Hause in Deutschland verlassen und meine unglaubliche Reise in die USA gestartet. Die Erfahrung als Austauschschüler für 10 Monate im Ausland bei einer Gastfamilie zu leben, ist fantastisch und unvergesslich.
In den letzten 4 Monaten ist so viel passiert, dass ich schon gar nicht weiß wo ich anfangen soll. Also wie jeder weiß sind Thanksgiving und Weihnachten in Amerika natürlich eine große Sache und bedeutungsvolle Feiertage, was in den letzten zwei Monaten im Grunde genommen das meist erwähnenswerte ist.
Darum fange ich damit jetzt mal an und wie ich Thanksgiving hier erlebt habe, war auf eine ganz unkonventionelle Art. Denn ich hatte kein traditionelles Thanksgiving mit meiner Gastfamilie, was ein riesiges Essen mit der ganzen Familie einschließt, sondern wir haben einen Trip nach Washington D.C. gemacht. Ich meine klar einerseits hätte ich schon gerne ein traditionelles amerikanisches Thanksgiving erlebt. Da es wahrscheinlich eine einmalige Gelegenheit ist die amerikanische Kultur auf so eine Weise authentisch zu erleben, aber im Endeffekt eine neue Stadt zu erleben und zu sehen war ebenso unvergesslich besonders die Hauptstadt. Wir haben Museen besucht, wie das Museum für Naturgeschichte oder Raumfahrt, waren in Chinatown und zum Abend haben wir Sightseeing gemacht, da alle Sehenswürdigkeiten dann beleuchtet waren. Etwas ganz großes war natürlich auch das Black Friday shopping. Die Leute waren echt crazy drauf und die ganzen Malls und Stores waren überfüllt, aber ich habe die ganzen Angebote echt ausgenutzt. Jedoch was tatsächlich war ist, sind die extremen Angebote für elektronische Geräte, wie Fernseher, für welche die Leute schon nachts vor dem Laden kampieren. Außerdem waren wir auch in Arlington, einem bekannten Militär Friedhof. Dann ging es auch schon wieder nach Hause und auf dem Rückweg haben wir noch ein Stopp in Virginia bei den Great Falls eingelegt. Dort sind wir noch ein bisschen gewandert und die Wasserfälle waren sehr schön anzusehen.
Darüber hinaus jetzt die Winter Ferien haben wir keine großen Trips gemacht, sondern eher so kleine Tagesausflüge um Charlotte herum. Die Winterferien sind hier auch nur 2 Wochen und wir waren zum Beispiel beim Icehockey Spiel der Charlotte Checkers und haben auch die Vanderbilt mansion besucht. Die Vanderbilt’s sind einer der ältesten Familien der Vereinigten Staaten und die Villa war in den Bergen gelegen. Außerdem war natürlich auch Weihnachten in den Ferien und das habe ich mal auf eine komplett andere Weise erlebt. Erstmal wird Weihnachten, also Heiligabend mit Bescherung, hier am 25. Dezember gefeiert. Es war wirklich eine gute Zeit um mit meiner Gastfamilie mehr zusammen zu wachsen und die feierlichen Tage als Familie zu verbringen. Am 24. hatten wir einen Spieleabend gemacht und am richtigen Weihnachtstag, gab es morgens Geschenke und wir haben dann einen lockeren und angenehmen Filmtag mit leckerem Essen gemacht. Die Winterferien waren abschließend echt entspannend und locker und seitdem habe ich auch etwas neues mit meinen Haaren ausprobiert. Nämlich habe ich sie mir, von einer Frau unserer Kirche und eine Freundin von ihr, braiden lassen. Hier gibt es einfach viel mehr Möglichkeiten um speziell etwas mit meinen Haaren zu machen und ich wollte es einfach mal ausprobieren.
Abgesehen davon läuft es auch gut in der Schule bei mir, aber jetzt besonders in Englisch haben wir das erste Semester sehr viel Zeit mit dem “Senior Exit Project” verbracht. In vielen Staaten gibt es das gar nicht, jedoch ist das anscheinend besonders in North Carolina so eine Sache, die man in seinem Senior Jahr machen muss. Es ging im Grunde genommen darum, basierend auf einem eigenen Aufsatz über ein Thema eine Präsentation zu entwickeln, unterstützt durch eine intensive Recherche durch mindestens 15 Stunden an passender aktiver und praktischer Recherche. Ich hoffe, dass das eine Idee gibt sich das besser vorzustellen, jedenfalls hatte ich als Thema “Fracking” genommen und als praktische Recherche selbst ein komplettes Modell aus Holz gebaut. Im Endeffekt hatte ich ein sehr gutes Ergebnis erzielt und bald fängt auch schon das zweite Semester an.
Außerdem hatte ich auch Fußball für meine Schule gespielt und die Saison ist seit ungefähr Ende November zu Ende. Leider habe ich nicht so viel gespielt und bin zwar gut mit den Leuten aus meiner Mannschaft klar gekommen, aber hatte halt echt andere Vorstellungen und Erwartungen. Seitdem Fußball zu Ende ist spiele ich jedoch Rugby und das läuft umso besser. Es ist einfach mal was komplett anderes bei einer Sportart bei null anzufangen, ohne irgendein Vorwissen oder dass man es mal irgendwann gespielt hat, und daran habe unendlich Spaß. Rugby ist echt ein großartiger Sport und wegen meiner halb südafrikanischen Herkunft habe ich noch mehr Spaß und eine Art von spezieller Verbindung. Es ist zwar ein harter Sport, da es überhaupt kein Padding, Schutz oder so gibt , verglichen zu Football, aber daran gewöhnt man sich und ich werde es bis zur Spring Season spielen. Ich verstehe mich auch noch viel besser mit den Leuten aus meinem Team, verglichen zu Fußball und wir sind schon sowas wie eine Family.
Dazu bin ich anfangs auch einem Club beigetreten, welcher DECA heißt und für Marketing und Event Management ist. Dafür hatten wir letztens eine regionale Competition, bei der ich gut abgeschnitten habe. Denn ich wollte nämlich auf jeden Fall irgendeinem Club beitreten und da auch vieler meiner Freunde darin sind und der Club mich nicht wirklich in meinen sportlichen Aktivitäten einschränkt, sah ich das als coole Möglichkeit. Ich kann es einfach nur jedem empfehlen zu machen, denn schaden tut es einem nicht und es ist auch eine gute Möglichkeit verschiedenste Leute kennenzulernen.
Letztlich war die erste Hälfte meines Auslandsjahres ein voller Erfolg und jetzt schon unvergesslich und prägend. Man fühlt sich jetzt echt in allem wohl und es ist wirklich schon wie ein zweites Zuhause für mich hier. Das Meiste erscheint einem schon normal und meiner Meinung rennt die Zeit und das ist auf der einen Seite positiv, jedoch auch negativ, denn ich habe das Gefühl das nächste Semester vergeht noch viel schneller.