Caroline aus Görslow
Schülerin des Gymnasiums Am Sonnenberg in Crivitz
Mit xplore am Coulsdon 6th Form College in Coulsdon, Surrey, England
Berichte und Fotos:
Mein Weg zum Vollstipendium
Angefangen hat alles ja eigentlich nur mit dem Wunsch, ein Auslandsjahr zu machen, nachdem eine gute Freundin von mir von einem einjährigen Auslandsjahr aus England zurück nach Hause kam. Von diesem Zeitpunkt an hatte ich mir fest vorgenommen, auch so ein Auslandsjahr zu machen. Ich teilte meiner Mutter also diesen Wunsch mit und sie war nicht dagegen und hielt es für eine gute Idee und versuchte, mich zu unterstützten. Mama und ich haben uns dann zusammen mal erkundigt, was das alles so kosten würde und meine Mutter war nicht schlecht überrascht. Meinem Vater haben wir anfangs gar nichts erzählt und, um ehrlich zu sein, haben wir noch niemandem aus unserer Familie was davon erzählt. Zu diesem Zeitpunkt war das alles nur ein kleines Geheimnis zwischen Mama und mir.
Irgendwann saßen Mama und ich an einem Sonntag auf der Couch und meine Schwester war gerade wieder zurück nach Hamburg gefahren, weil sie dort wohnt, und Mama und ich waren ganz alleine im Wohnzimmer. Sie hat sich kurz vergewissert, dass niemand uns hören kann und dann hat sie angefangen, mir zu sagen, dass sie einen so hohen Betrag, wie es das Vollstipendium von ihr abverlangen würde, niemals finanzieren könne und sie hätte auch nicht Lust, ihr ganzes Leben lang die schulden abzubezahlen, in die sie uns mit einer solch hohen summe reinziehen würde. Ich saß in diesem Moment auf der Couch und mein Herz raste, da ich irgendwie nicht wusste, was ich sagen soll… also bin ich wortlos aufgestanden und habe probiert, nicht gleich vor den Augen meiner Mama in Tränen auszubrechen. Wenn ich zuhause in einer Situation bin, wo ich nicht weiß, was ich machen soll, gehe ich einfach raus und setze mich auf die stufe vor unserer Tür, um einfach mal einen klaren Kopf zu bekommen und durchzuatmen. Das tat ich diesmal auch – ich ging nach unten, setzte mich auf die stufe und habe einfach nur dagesessen und geweint. Irgendwann kam mein Papa raus, weil ich dort wohl schon über eine halbe Stunde saß und er sich Gedanken machte. Papa hat sich also zu mir gesetzt und gefragt, was denn los sei. Das war der Zeitpunkt, wo ich Papa alles erzählt habe, was Mama und ich jetzt schon ziemlich lange versuchen. Zuerst war Papa davon eher weniger begeistert, weil wir ihm einfach nichts erzählt hatten, aber seine weinende Tochter hatte dann doch erstmal Vorrang. Als ich Papa dann alles ganz lang und breit erzählt hatte, hatte ich mich wieder eingekriegt und irgendwas hatte in mir einen Kampfgeist geweckt, der mir sagte, dass ich nicht aufgebe, mich für Stipendien zu bewerben, bis die Frist für Bewerbungen abgelaufen war.
Diesen Beschluss habe ich nur für mich gefasst, da niemand so wirklich geglaubt hat, dass ich das wirklich durchziehe. Ich habe mich natürlich erstmal wochenlang jeden Abend an meinen Computer gesetzt und das ganze Internet durchforstet, wie das mit Vollstipendien so abläuft und welche Kriterien ich erfüllen muss und zuerst erschien mir alles ziemlich aussichtslos. Letzten Endes habe ich mich dazu entschieden, mich bei Xplore zu bewerben. Zwei Wochen nachdem ich die Bewerbung abgeschickt hatte waren Herbstferien und ich bin zu meiner Schwester nach Hamburg gefahren, um drei Tage dort mit ihr zu verbringen. Am Mittwoch in den Ferien bin ich dann mit dem Zug wieder nach Hause gefahren. Zuhause angekommen war ich ziemlich fertig und habe mich erstmal auf unsere Couch gesetzt und ferngesehen. Und an diesem Mittwoch, um halb neun abends, kam mein Vater mit einem riesen Umschlag zu mir und meinte, dass der für mich in der Post war. Zuerst war ich total verwirrt und habe mir den Umschlag angesehen, um rauszufinden, was das ist und um ehrlich zu sein, hat mir der Xplore stempel auf dem Umschlag zu diesem Zeitpunkt auch nicht viel gesagt… also habe ich den Umschlag einfach aufgemacht und bin aus allen Wolken gefallen, also dort stand, dass meine Bewerbung Xplore gefallen hat und ich eine Runde weiter sei. Ich hab mich gar nicht mehr eingekriegt. Ich habe mich dann erstmal an meinen Laptop gesetzt und meiner Englischlehrerin geschrieben, weil sie die ganze Zeit mit mir gezittert hat und mich die ganze Zeit unterstützt hat. Sie hat mir dann auch bei dem Brief und allen Informationen geholfen, sie aufzuschreiben.
Meine Englischlehrerin hat sich auch beworben, Gastmutter hier in Deutschland zu sein, und konnte mir deshalb sehr gut helfen, da sie mir genauestens erzählen konnte, was sie als Gastmutter selbst über die Gastschüler wissen wollen würde, also schrieb ich nach ihren Angaben meine Informationen über mich in Form eines Briefes auf, den sie dann auch absegnete. Nachdem ich das erste Mal alle notwendigen Sachen über mich an Xplore geschickt hatte, hieß es eigentlich nur warten. Das war der Zeitpunkt, wo für mich ein tägliches Ritual seinen Anfang nahm, und zwar gehe ich seit diesem Zeitpunkt jeden Tag zu unserem Briefkasten, um zu gucken, ob ein Brief für mich dabei ist. Und ich schwöre, das schönste Gefühl ist einfach, wenn dann mal wirklich einer für mich dabei ist, welches am 24.12.2015 dann der Fall war. An dieses Gefühl werde ich mich einfach immer erinnern, da ich gerade mit meiner Mutter aus dem Fitnessstudio nach Hause kam und quietschend mit dem Brief in der Hand die Treppe hochgerannt bin. Als ich dann dort mit dem Brief in unserem Flur stand, hatte ich schon etwas Angst, Angst vor einer Absage. Trotzdem hab ich den Brief aufgemacht, das Herz schlug mir bis zum Hals. Und als ich dort dann gelesen habe, dass ich noch eine Runde weiter bin, bin ich sofort lachend und quietschend und sogar freudentränenweinend auf meine Knie gefallen und hab mich einfach nur noch gefreut. Eine Woche später, am 01.12.2015 war es dann soweit, und mein Bewerbungsgespräch bei Xplore in Hamburg stand an. Ich war richtig aufgeregt und konnte einfach nicht aufhören, zu lachen. Das Gespräch verlief meiner Meinung nach eigentlich recht gut, da ich einfach nur probiert habe, ich selbst zu sein und so viel von meiner Persönlichkeit zu zeigen, wie es eben geht. Wenn ich aufgeregt bin, dann quassel ich am laufenden Band und das meist auch noch recht schnell, aber die Unterstützung meiner Familie, von der meine Schwester, meine Mutter und meine Oma mit im Raum saßen, half ungemein. Uns wurde zum Schluss des Bewerbungsgespräches noch einige Sachen über den Aufenthalt, Abflug und den Verlauf des Programmes erklärt, und ich konnte es irgendwie gar nicht richtig fassen, dass ich dort in Hamburg gerade sitze und mir den Ablauf meines eventuellen Auslandsjahres anhöre.
Das war für mich zu diesem Zeitpunkt so surreal.
Nach dem Bewerbungsgespräch waren meine Familie und ich dann noch in einem Restaurant in Hamburg essen und ich konnte einfach über nichts anderes nachdenken, auch weil meine Mutter meinte, dass mein Gespräch ja nur mittelgut war, und warum ich dies und jenes denn nicht noch gesagt habe… und so weiter. Also wir am Abend dann wieder nach Hause fuhren, hatte ich im Fazit also ein ziemlich schlechtes Gefühl und wog das ab, was ich meiner Meinung nach gut gemacht habe gegen das, was ich auch hätte besser machen können. Das habe ich so gut wie jeden Tag getan. Gehofft hatte ich, dass vor den Ferien noch der Brief kommen würde und ich habe auch dann wieder jeden Tag, wenn ich von der Schule nach Hause kam, in den Briefkasten geschaut. Dann in den Ferien wusste ich ja, dass der Brief bestimmt nicht in den Ferien kommen würde und trotzdem bin ich jeden Tag zu unserem Briefkasten gegangen, es war schon wie eine Angewohnheit. Normalerweise ist es ja immer so, dass Ferien im Handumdrehen schon wieder zu Ende sind. Ja. So war das bei diesen Weihnachtsferien ganz und gar nicht. Vor allem auch, weil ich in den Ferien so viel Zeit hatte, über alles nachzudenken und ich habe jeden Tag darüber nachgedacht, wie es wohl ist, ein Jahr in England zu sein und mir so riesige Hoffnungen gemacht, mich dann aber doch jedes mal selbst ermahnt, wenn ich daran gedacht habe, weil ich, wenn ich mir zu große Hoffnungen mache und dann doch eine Absage bekomme, um so trauriger wäre, und ich mir das einfach nicht selber antun wollte. Also hab ich einfach probiert, mich so gut wie möglich abzulenken, was durchaus schwer war, weil ich jeden Tag von meinen Freunden gefragt wurde, ob ich denn schon eine Rückmeldung hätte, und ich diese Frage jedes Mal mit „nein“ beantworten musste. Nunja, die Ferien gingen wie immer vorüber,und es war 2016. Ich ging wie immer wieder zur Schule, aber da meine Schwester noch Urlaub hatte und zuhause bei uns war, habe ich sie jeden Tag um elf, das ist die Zeit, zu der bei uns die Post kommt, gefragt, ob denn für mich schon ein Brief im Briefkasten liegt.
Und am 08.01.2016 saß ich nach der sechsten Stunde mit Freundinnen auf dem Flur, um die Zeit zu überbrücken, bis unser Bus kam. Ich saß da also, habe mich gelangweilt, und wie immer, bin ich dann einer meine Angewohnheiten nachgegangen und habe meine Schwester gefragt, ob denn schon ein Brief für mich da wäre. Und tatsächlich hat sie die Frage mit „ja“ beantwortet. Mein Puls schoss sofort in die Höhe. Sie hat mich gefragt, ob sie den Brief denn aufmachen dürfte und ich war total aufgeregt und hab gezögert, um es ihr schließlich doch zu erlauben. Und zwei Minuten später klingelte mein Handy und meine Schwester war dran. Ich bin also rangegangen und sie hat mir die wichtigste Nachricht meines Lebens über das Handy vorgelesen, ich habe sie nicht mal selber aufgemacht:D. Naja, als sie es mir dann mitgeteilt hat, hab ich natürlich wieder angefangen, zu quietschen, wie immer, und bin, auch wie immer, in Tränen vor vier Klassenkameradinnen ausgebrochen. Natürlich vor Freude. Von diesem Zeitpunkt an hat sich einfach mein ganzes Leben einmal um 180° gedreht und ich habe mir erlaubt, zu jeder Sekunde an das Leben in England zu denken und es mir vorzustellen, ich träume davon und ich denke an nichts anderes. Und was ich faszinierend finde ist, dass ich einfach mein ganzes Umfeld und meinen Alltag und einfach mein ganzes Leben ganz anders wahrnehme. Ich präge mir alles, und jeden Eindruck aufs Genaueste ein. Wie sich meine Umwelt und meine Mitmenschen verändern, meine Freundinnen sind mir heilig und ich präge mir sogar das Gefühl, wie es ist, unsere Türklinke zu drücken. All das, einfach weil ich weiß, dass ich es auf jeden Fall vermisse werde. Und trotzdem denke ich jeden Tag an England, wie es wohl ist, die Familie kennen zu lernen, und die Schule zu betreten und wie aufgeregt ich wohl auf dem Flug nach England sein werde. Und jedes mal, wenn ich mir das alles vorstelle, denke ich mir:“wie kommt es, dass genau ich so ein großes Glück habe, warum ich?“ und ich werde auch oft gefragt, ob ich denn schon aufgeregt bin… und ich weiß, dass es komisch ist, aber jedes mal sage ich „nein“, einfach, weil das alles noch so weit weg ist und ich hab einfach noch das Gefühl, dass das alles gar nicht wahr ist und es ist nur ein Traum, gleich wache ich auf. Ich glaube, so richtig aufgeregt bin ich erst, wenn ich im Flieger nach England sitze, aber erstmal mache mich der Gedanke daran einfach überglücklich.
Momentan fühle ich mich eigentlich wie immer, ich lebe meinen Alltag, schaue jeden Tag in den Briefkasten, bin einfach gespannt, wie meine Gastfamile wohl ist, gehe in die Schule, lerne für Klausuren und mir geht es einfach gut. Natürlich kommt das Thema noch ab und zu in meinen Kopf und beim Abendbrot reden wir auch noch manchmal darüber, aber hauptsächlich, weil meine Eltern nicht wissen, wie Skype funktioniert und so. Also wir machen uns schon viele Gedanken und irgendwo möchte ich ja auch meine Freunde und meine Familie nicht verlassen, aber ich komme ja auch wieder und ich glaube, dass das schneller geht, als man es erwartet. Ich bereite mich geistig auf jeden Fall schon darauf vor, hauptsächlich, indem ich viele englische Bücher lese und alle meine Lieblingsfilme auf Englisch gesehen habe. Ich probiere, jeden Tag meine Vokabeln zu erweitern. Und ich kann gar nicht oft genug sagen, dass die Zeit rennt und wenn man weiß, dass man in einem haben Jahr schon in England sein wird, dann vergehen die schönen und lustigen Momente auf jeden Fall viel zu schnell und ich möchte sie einfach noch festhalten und genießen. Also einerseits ist es so, dass ich es kaum erwarten kann, in England zu sein und mich dort einfach weiterzuentwickeln, neue Freunde zu finden, und einfach viel zu lernen… aber trotzdem kann die Zeit gleichzeitig gar nicht langsamer vergehen, weil ich hier alles einfach genießen möchte. Und am liebsten würde ich meine ganze Familie einfach mit nach England nehmen, aber trotzdem freue ich mich riesig darauf, Zeit für mich zu haben, Zeit mit der Gastfamilie zu verbringen, und einfach erwachsen zu werden und für mich selbst verantwortlich zu sein… so zu sagen. Und das beste Gefühl ist einfach mit Abstand, dass ich es selbst geschafft habe, ohne Hilfe meiner Eltern. Ich habe mich da selbst durchgeschlagen, selbst für gekämpft und ich habe was erreicht. Und dieses Gefühl ist einfach unbezahlbar, und dafür bin ich dankbar.
Caroline Junghans (15), Stipendiatin
Der erste Monat meines Auslandsjahres
Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, ist es echt der Wahnsinn, dass ich jetzt schon einen ganzen Monat in einer fremden Familie wohne. Die Familie ist einfach klasse. Wir sind zu fünft, der Vater ist lustig und wir verstehen uns echt toll, meine Gastmutter ist einer der fürsorglichsten Menschen die ich je kennenlernen durfte. Ich habe auch zwei Gastschwestern, die beide in meinem Alter sind, und ich verstehe mich toll mit ihnen. Das Schulsystem ist schon etwas anders als das in Deutschland, aber nach einem Monat in der neuen Schule habe ich mich an das System gewöhnt und finde es echt gut, auch wenn ich von der Benotung ab und zu etwas verwirrt war. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, das ist das erste Mal überhaupt, dass ich so lange von einer Familie weg bin und es ist auch das erste Mal, dass ich in England bin. In diesem Monat war ich schon zwei Mal in London. Das erste Mal war ich gleich das erste Wochenende nachdem ich angekommen war in London und habe dort mit meiner Gastmutter und einer meiner Gastschwestern an einer „royal tour“ durch London teilgenommen und haben alles über die verschiedenen Paläste erfahren und die Tour war echt schön (und das Wetter übrigens auch). Das zweite Mal war ich dann alleine in London, um ein paar Freunde zu treffen. Langsam wird das alles wirklich ernst und ich fange an zu realisieren, dass ich zehn Monate hier leben werde. Denn nach den ersten zwei Wochen hat sich das alles nur wie ein langer Urlaub angefühlt, nach den ersten drei Wochen war es dann eben ein wirklich langer Urlaub, und um ehrlich zu sein, fühlt sich das immer noch so an, als würde ich hier nur Urlaub machen. Ich glaube auch, dass der erste Monat immer noch der schwerste ist. Innerhalb des ersten Monats bin ich schon zwei Mal krank gewesen und meine Gastmutter musste sich um mich kümmern. Es war ein seltsames Gefühl, denn ich wollte eigentlich keinen Stress in der Familie machen, also habe ich mich ziemlich oft bei meiner Gastmutter entschuldigt, weil ich sie nicht nerven wollte. Aber meine Gastmutter und auch mein Gastvater haben beide gesagt, dass ich für dieses Jahr auch eine ihrer Töchter wäre und dass sie sich gerne um ich kümmern. Und damit hatten sie Recht. Als ich das erste Mal krank wurde, habe ich mich ziemlich hilflos gefühlt, will ich weder meiner Familie in Deutschland schreiben konnte, noch der Gastfamilie auf die Nerven gehen wollte. Das war das erste Mal, dass ich so eine Art Kulturschock hatte, da ich in diesem Moment erst so richtig realisiert habe, dass ich ganz alleine, in einem fremden Land und ohne meine Familie bei einer fremden Gastfamilie wohne. Das war schon eine Art Schock, sodass ich mich einfach nur noch irgendwo alleine verziehen wollte und weinen wollte. Aber natürlich habe ich das nicht getan, denn meine Gastfamilie ist toll, also habe ich das einfach meiner Gastmutter erzählt und ich habe mich sofort besser gefühlt. Denn das ist eine der wichtigsten Sachen, die ich hier schon festgestellt habe, Kommunikation ist einfach das Wichtigste. Meine Gastfamilie und ich reden über so ziemlich alles, sie sagen mir, wenn ich bei irgendeiner Hausarbeit mithelfen soll, natürlich frage ich auch immer, ob ich irgendwie helfen kann, und ich sage ihnen immer wie ich mich fühle und wenn ich irgendwelche Fragen habe, frage ich sie einfach. Ich fange an, mich hier heimelich zu fühlen und wir gucken abends meist eine Serie oder einen Film alle zusammen im Wohnzimmer auf dem Sofa und das macht jedes Mal wieder Spaß. Natürlich vermisse ich meine Familie Zuhause sehr, da ich halt einfach ein Familienmensch bin. Aber ich skype jeden Samstag mit meiner Familie, Samstag ist Familientag, und ich bin jetzt immer noch ein Familienmensch , nur in einer anderen Familie. Ich denke, man bekommt nicht oft in seinem Leben die Chance, ein Teil in zwei Familien zu sein und zu zwei Familien eine starke Beziehung aufzubauen. Unter anderem probiere ich hier auch viele neue Sachen aus und genieße das echt vollkommen, ich gehe Dienstags und Donnerstags Bogenschießen , was neu ist und ich genieße es total, dann gehe ich noch reiten, das bin ich zwar in Deutschland auch schon, aber es ist ein tolles Gefühl , in einem anderen Land das zu machen, was man in Deutschland auch schon genossen hat. Im Großen und Ganzen war der erste Monat toll und ich bin schon gespannt, was die weiteren Monate so bringen, da ich am nächsten Montag meinen ersten Test schreibe, und schon ziemlich gespannt bin, wie der so wird…
Bericht Februar
Dieser Monat war einer meiner besten Monate bis jetzt. Das Wetter hier ist einfach unglaublich schön gewesen, und London im Frühling ist einfach unglaublich schön, was die Laune gefühlt um das Doppelte hebt, da sich das Leben doch mit guter Laune doch einfach viel einfacher lebt. In den Ferien, die ja gefühlt viel zu kurz waren, war ich jeden Tag in London, und habe ganz neue Ecken gesehen, die einfach einzigartig waren. London fasziniert mich einfach jedes Mal aufs Neue. Ich weiß zwar nicht, wie es dazu gekommen ist, aber irgendwie habe sich meine Englischen Freundinnen auch verdreifacht, da man ja durch Freunde Freunde kennenlernt und die haben dann ja auch Freunde, und dadurch sammeln sich halt die Freunde so an, wodurch die Wochen und auch vor allem die Wochenenden wie im Flug vergehen. In den Ferien war ich außerdem noch bei einem sehr intensiven Psychology Workshop, der um ehrlich zu sein sogar recht viel Spaß gemacht hat, da Psychology an sich sehr spannend ist. Ansonsten bin ich hier eigentlich seitdem das Wetter auch so schön ist, so gut wie jedes Wochenende ausgeplant, und auch mit Freunden aus, essen gehen. Mittlerweile merken wir alle auch schon, dass unser englisch sich im Gegensatz zum Anfang sehr verbessert hat und wir alle keine Angst mehr haben, mit neuen Freunden Kontakt zu schließen, da das Sprechen und die Konversationen einfach viel Flüssiger verlaufen. Das neue Bekanntschaften schließen hat mir auch sehr klar vor Augen geführt, wie Multi Kulti mein Freundeskreis auch ist, und manchmal macht es echt Spaß, sich einfach mal so anzuhören, aus welchen Gründen andere so nach England gekommen ist, wie die Zukunft so aussieht, und was andere so geplant haben. Außerdem macht es auch viel Spaß, sich so anzuhören, wie das Leben in anderen Ländern so abläuft, wie zum Beispiel Kolumbien, Spanien, Polen oder Ungarn. Das Leben in der Gastfamilie läuft quasi auch von ganz allein. Die einzige Zeit die ich in meinem Zimmer verbringe ist, wenn ich schlafe oder meine Hausaufgaben mache oder wenn ich mal sehr gestresst von der Schule bin, obwohl ich zum Hausaufgaben machen meistens sogar in die Küche gehe. Wir sitzen so gut wie jeden Abend unten zusammen auf der Couch, meine Gastmutter und ich zumindest, und gucken oft Filme oder Serien oder einfach irgendwas im Programm. Das Leben hier hat jetzt auch einen Gewissen Alltag, den ich mit Bogenschießen in der Schule und Kickboxen noch gewaltig ausfülle. Die zwei Hunde der Familie und die Katze werden auch gelegentlich von mir gefüttert und der Hund der noch nicht zu alt ist, Finley, wird auch ein paar Mal in der Woche von mir mit spazieren oder joggen gehen genommen. Die Gegend in der ich wohne ist einfach unglaublich schön. Wir haben einen Park direkt gegenüber, mit Spielplatz, wo auch rund um die Uhr Kinder drauf spielen und ein Fußballfeld, Basketballplatz und sogar so ein Rampen-dings wo man mit dem Skateboard oder Roller oder sonstiges drauf fahren kann. Die Strecke, die ich joggen gehe, ist auch immer die Gleiche, da ich durch zwei kleine Wälder laufe und nach dem zweiten kleinen Wäldchen komme ich auf einem Hügel an , der so hoch und gut gelegen ist, dass man direkt bis nach London, Southbank, rüber gucken kann, was an schönen Tagen echt eine Bombenaussicht ist. Langsam werde ich auch schon wieder nervös, da ich ja meine mock Examen vor den Ferien hatte, und jetzt ist es auch gar nicht mehr lange hin, bis dann das Lernen für das richtige Examen losgeht, was mich ja schon irgendwie etwas nervös macht. Aber da kann ich auch nur mein Bestes geben und dann das beste hoffen, mal gucken, was die nächste Zeit so ergibt.
Bericht März
Dieser Monat ist eigentlich schneller vergangen als mir eigentlich lieb wäre. Am Anfang dieses Monats waren wir in einem meiner Unterrichtsfächer noch in der Mitte von einem Projekt und jetzt haben wir schon wieder das nächste Projekt beendet. Dann war dieser Monat auch ein sehr filmreicher Monat, da ich mit meinen Freunden zwei Mal im Kino war und mir meiner Gast Familie einmal im Kino und gestern gerade erst bei Disney on ice mit deren Enkelkindern, was übrigens der absolute Hammer war und wir haben es alle geliebt. Dann habe ich jetzt auch endlich angefangen, mehr mit meinen Freunden auszugehen, sodass ich so ungefähr jedes Wochenende entweder in London oder in croydon im boxpark mich mit meinen Freunden treffe und wir uns einfach einen schönen Abend machen, da das Wetter jetzt seit zwei Wochen fast durchgehend wunderschön und warm ist, sodass man lange rausgehen kann und es endlich mal anfängt, so richtig schön nach Sommer (oder wenigstens Frühling) zu riechen. Letztes Wochenende war ich zum Beispiel endlich mal wieder mit einer Freundin in London, und wir hatten einfach den perfekten tag. Zuerst waren wir im Regent’s Park, der mein absoluter lieblingspark in London ist, um ein paar Fotos für photography zu machen, und da das Wetter einfach so schön war, sind wir dann noch etwas dortgeblieben und haben uns schön auf eine Wiese bei einem See in die Sonne gesetzt und uns einfach mal ein bisschen unterhalten und entspannt. Danach sind wir noch in das absolut größte Kino gegangen, das ich je gesehen habe und haben power rangers geguckt, welcher übrigens auch einfach klasse war. Danach waren wir noch auf dem Trafalgar suqare, etwas essen und haben uns danach einfach etwas nach draußen gesetzt und die Lichter Londons bei Nacht genossen, bis wir dann beide nach Hause gefahren sind. Dann hatte ja in der Mitte dieses Monats noch meine Schwester Geburtstag, was mich ein wenig runtergezogen hat, da ich eine sehr starke Verbindung zu meiner Schwester habe und ich es einfach schade fand, dass ich nicht bei ihr sein konnte. Außerdem geht in der schule momentan alles drunter und drüber, da ja nach den zwei kommenden Wochen Ferien schon die final exams wieder anstehen und wir daher gefühlte tausend revision books bekommen und die Projekte, die wir in Art so anfangen ungefähr doppelte Geschwindigkeit angenommen haben, was uns alle etwas stresst, uns aber trotzdem nicht den Spaß an der ganzen Sache nimmt, da man durch das gute Wetter einfach gar nicht schlecht gelaunt sein kann. Viel mehr gibt es diesen Monat eigentlich gar nicht zu sagen, außer dass ich mich freu, dass meine Gast Familie endlich die Barbecue Saison angekündigt hat und wir es alle kaum erwarten können, einfach mal draußen auf der Terrasse zu sitzen, zu grillen und einfach zu entspannen. Natürlich liegt mein Fokus momentan hauptsächlich auf den Examen, aber das gibt sich ja auch wieder wenn die Examen vorüber sind und wir einfach den Sommer genießen können.