Alisa aus Friedrichshafen
DFH-Stipendiatin Alisa aus Friedrichshafen
2012/13 mit Stepin an der Lakeville South High School in Minnesota
Berichte und Fotos:
Mein Auslandsjahr in den USA 2012/13
Wenn ich heute an meine Zeit in Minnesota zurück denke merke ich immer wieder wie unwirklich es sich anfühlt dort ein Jahr gelebt zu haben. Trotzdem fühlt es sich manchmal an als ob es gestern gewesen ist. Aber meine schönste Erinnerung? Schwer! Ich erinnere mich gerne an meine sportliche Zeit, vor allem an die Möglichkeiten die die Schule gestellt hat. Am intensivsten empfand ich die Leichtathletik Saison – fünf Mal die Woche Training und dann noch Wettkämpfe. Da ist man als Gruppe zusammengewachsen und hat Höhen und Tiefen gemeinsam überstanden. Außerdem hatte ich das Glück in einer christlichen Gastfamilie zu leben und eine ganz neue Art von Glauben kennenzulernen. Durch meine Kirchengemeinde habe ich gute Freunde gefunden mit denen ich bis heute Kontakt halte. Durch Jugendfreizeiten konnte ich auch die abgeschieden Ecken Minnesotas kennenlernen und den wunderschönen Herbst und Winter irgendwo im Nirgendwo genießen. Im tiefsten Winter haben wir bei minus 25 Grad ein Loch in die Eisdecke eines Sees geschnitten und mussten dann hineinspringen – zum Glück gesichert – aber es war so kalt! Den bisher kältesten Winter in meinem Leben werde ich in guter Erinnerung behalten. Vor allem, dass wegen zu viel Schnee sogar die Schule ausgefallen ist!
Die eine Erinnerung habe ich nicht, ich glaube sie setzt sich bei mir aus ganz vielen kleinen Momenten zusammen und aus allem was ich in diesem Jahr lernen durfte.
Durch das Jahr wurde mein Durchhaltevermögen gestärkt. Es gab gute Zeiten, aber auch Zeiten in denen ich so gerne nach Hause wollte. Dass ich auch das überstanden habe hat mich stärker gemacht und mir wurde bewusst wie mir die Kleinigkeiten des Alltags aus meiner Heimat fehlten. Sei es die Routine in meiner Familie, die deutschen Städte oder das Essen. Vieles was ich davor nicht geschätzt habe bekam eine ganz neue Bedeutung. Seit jenem Jahr lebe ich bewusster, selbstständiger, selbstbewusster, weltoffener und mein Horizont hat sich erweitert.
Das hat sich bis zur meiner Studienwahl durchgesetzt. Im Moment studiere ich im fünften Semester Kulturwirtschaft an der Universität Passau mit Schwerpunkt auf Lateinamerika und Spanisch. Nachdem ich nun recht gut Englisch kann hat mich Spanisch schon während meiner Schulzeit begeistert und ich wollte nochmals eine andere Kultur und Lebensweise kennenlernen. Meine Erfahrungen aus den USA helfen mir auch heute noch interkulturell gut kommunizieren zu können und mich in Menschen aus anderen Ländern hineinversetzten zu können. Dieses Semester werde ich drei Monate bei der deutschen Auslandshandelskammer in Bolivien arbeiten und bin schon sehr gespannt was mich dort erwartet. Auch nach meinem Studium möchte ich im Bereich der internationalen Entwicklungszusammenarbeit tätig werden und kann kaum erwarten wo auf der Welt ich noch leben werde.
Bildbeschreibung
- Homecoming im Herbst in der Schule – Jeder verzierte Hosen in der jeweiligen Farbe seiner Stufe
- Praktikum bei dem katholischen Hilfswerk Mission mit Schwerpunkt auf die Philippinen – Da konnte ich mein Englisch sehr gut einsetzen.
- Portugal – Ich reise auch heute noch sehr gerne
- Ausflug nach San Francisco mit anderen Austauschschülern
- Internationales Frühstück mit Kommilitonen
- Meine Gastfamilie an meinem 16. Geburtstag – Mein Gastvater macht das Bild.
- Barcelona – Mein Studium zieht mich in den Süden