DFH-Stipendiatin Theresa aus Harsewinkel (Gymnasium Harsewinkel)
Mit AIFS 2015/16 in Payette, Idaho, USA.
Berichte und Fotos:
Mein großes Abenteuer im Bundesstaat Idaho
Das bisher größte Abenteuer meines Lebens begann, wie sollte es auch anders sein, in Düsseldorf am Flughafen, als es hieß Abschied nehmen. Vor allem der Abschied von meinen Eltern fiel mir schwer, doch die Aufregung und die Freude auf das, was mich in den nächsten 10 Monate erwarten würde, ließen mich mit voller Vorfreude in den Flieger steigen.
Nach einer wunderschönen Zeit bei den Orientierungstagen in New York City machte ich mich auf den Weg zu meiner Gastfamilie. Plötzlich kamen dann doch noch einmal die ein oder anderen Zweifel und ich wäre am liebsten wieder in den Flieger nach Deutschland gestiegen. Was wäre, wenn ich sie nicht verstehen würde oder was wäre, wenn wir einfach nicht zusammenpassen würden? Glücklicherweise waren all diese Zweifel wie weggeblasen, als ich sie dann in Idaho am Flughafen zum ersten Mal sah und diese mich direkt in die Arme schlossen.
Meine Gastfamilie bestand aus meiner Gastmutter (30), meinem Gastvater (28) und drei kleinen Gastbrüdern (1,3 & 9 Jahre), die durch diese 10 Monate definitiv wie eine zweite Familie für mich geworden sind. Zusammen mit ihnen lebte ich im Bundesstaat Idaho, genauer gesagt in Payette, einer kleinen Stadt, welche direkt an der Grenze zum Bundesstaat Oregon liegt. Durch meine Gastfamilie durfte ich den „American Way of Life“ kennenlernen und durfte natürlich Feste wie Thanksgiving, Halloween und Weihnachten mit ihnen feiern und wurde dabei immer wie ihre eigene Tochter behandelt. Vor allem das Weihnachten im Schlafanzug und Thanksgiving, das typisch amerikanische Erntedankfest, haben mich dabei besonders fasziniert. Thanksgiving wurde genauso gefeiert, wie ich aus den Filmen kannte und wie ich es mir immer vorgestellt hatte, nämlich mit einem großen Truthahn auf dem Tisch. Zusammen mit der ganzen Familie haben wir diese Tage mit Spiele spielen und Essen verbracht und ich konnte aufgrund der ganzen Leckereien am Abend kaum noch laufen. Auch Black Friday, also der Tag nach Thanksgiving , bei dem man in ganz Amerika auf Schnäppchenjagt geht, war ziemlich aufregend, da sich alle nur so auf die Angebote geschmissen haben. Durch meine Gastfamilie durfte ich aber natürlich nicht nur die Feste miterleben, ich durfte auch erfahren, wie es ist eine große Schwester zu sein. In Deutschland habe ich einen älteren Bruder und so habe ich jeden Augenblick als große Schwester genossen. Auch in meiner Freizeit habe ich viele vor allem actionreiche Dinge mit meiner Gastfamilie unternommen und durfte sowohl das Campen in der Natur mit angeln, jagen und Racer fahren kennenlernen, als auch die für mich verrückteste Stadt der Welt: Las Vegas! Diese Stadt ist wirklich atemberaubend! Natürlich habe ich mich durch das Jahr auch in der Sprache verbessert und habe ein wenig den Slang und die Verhaltensweise der Amerikaner adoptiert, weshalb ich zum Schluss von meinen Gasteltern immer hören durfte „Look how american you are!“
Meine High-School in Amerika hatte 400 Schüler und war mit Sicherheit nicht die aller größte Schule, aber ich habe sie geliebt. Unter normalen Schulfächern, die wir auch in Deutschland haben wie Mathe, Englisch, Biologie und Chemie, wurden dort nämlich auch Kurse wie Kochen, Schweißen, Holocaust, Landwirtschaft oder Marketing angeboten. Ich hatte jeden Tag 7 Schulfächer und ich hatte jeden Tag A-Tage, was also bedeutete das ich jeden Tag genau den gleichen Stundenplan und Fächer hatte. Natürlich habe ich mir auch nicht die für amerikanische High Schools typischen Sportangebote entgehen lassen. Obwohl meine High School etwas kleiner war, hatte diese nicht an den Sportangeboten gespart. Der einzige Unterschied zu einer riesigen Schule lag darin, dass man keine Aufnahmeprüfung machen musste. Das hieß also jeder, der Lust am Sport hatte, aber nicht gerade der Sportlichste war, konnte trotzdem mitmachen. In Amerika habe ich Fußball, Basketball und Tennis gespielt und bei diesen Sportarten habe ich auch alle meine Freunde gefunden. Auch wenn Basketball nicht meine Lieblingssportart war, hatte ich jeden einzelnen Tag Spaß daran, denn die Leute die ich dabei getroffen habe, sind Freunde fürs Leben geworden. Also, auch wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ihr einer Sportart oder Club beitreten solltet, macht es!
Natürlich habe ich auch an den populären Schultänzen teilgenommen! Ich hatte das Glück, dass meine Gastmutter vom Beruf Haar und Make-up Stylistin war, weshalb sie mich vor den Tänzen immer perfekt stylte und ich mich dadurch wie eine Prinzessin gefühlt habe. Prom ist in Amerika der Tanz, worauf alle das ganze Jahr warten und dadurch, dass ich in Amerika ein Senior, also eine Zwölfklässlerin war, durfte ich auch dieses Ereignis miterleben.
Wie ihr also lesen könnt, hatte ich eine super Zeit in Amerika und ich kann jedem nur empfehlen, das Abenteuer Auslandsjahr zu wagen. Es war die bisher beste und aufregendste Zeit in meinem Leben und ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen und das Gleiche nochmal machen. Ich habe nicht nur Freunde fürs Leben gefunden, sondern auch eine zweite Familie, bei der ich wertvolle Erfahrungen sammeln durfte und ich kann es jetzt schon nicht mehr abwarten, eines Tages wieder in das Land meiner Träume zu fliegen und all die Menschen wiederzusehen, die mein Auslandsjahr so unglaublich gemacht haben.